sichtig mit einer nicht zu
großen Ecke auf der Membran
befestigt und langsam nach vorn
abgezogen, stellt die Kalotte und
damit das Lächeln wieder her.
Eine naheliegende, allerdings
auch weitaus riskantere Variante
setzt als Werkzeug in der Not
auf den heimischen Staubsauger,
der - bei stark heruntergeregel-
ter Saugleistung (Gardinenein-
Schnell ist es
passiert: Die Hochtonka-
lotte hat eine Delle und keiner ist's gewesen.
STEREO hat sich des Themas angenommen und
sagt, ob und was sich dagegen tun lässt
von Tom Frantzen
W
er hat sie noch nicht
gesehen, sei es nach
einer ausgelassenen
Party, im Freundeskreis, bei Ver-
wandten oder gar bei den eige-
nen Lautsprechern, nachdem die
Kinder diese in Arbeit hatten?
Die Rede ist von eingedrückten
Lautsprecherkalotten, dem Alb-
traum jedes HiFi-Fans. Dem Be-
sitzer bereitet es fast körperli-
che Schmerzen, seinen Hochtö-
ner in diesem Zustand zu sehen,
aber natürlich will es niemand
gewesen sein, und der Ärger ist
groß.
Die vorgewölbten Membranen
von Kalottenhoch- und -mittel-
tönern,
aber
auch
die etwas
unempfindliche-
ren Staubschutz-
kalotten bei Ko-
nuslautsprech-
ern stellen offen-
sichtlich
gerade
für Kinder einen
STICHWORT
Sicke
Wulstiger Teil des Laut-
sprechers. der die Mem-
bran meist durch eine
Verklebung
mit
dem
Korb verbindet ihr aber
dennoch die Schwingbe-
wegung ermöglicht.
starken optischen Reiz dar und
üben zudem eine unwiderstehli-
che Anziehungskraft auf deren
Hände aus. Schon ist’s passiert!
HiFi-Händler jedenfalls werden
nicht ohne Grund nervös, so-
bald „die lieben Kleinen“ im La-
den auftauchen. Nach Aussagen
der befragten Laut-
sprecherproduzerv
ten gehen tatsäch-
lich viele malträtier-
te Kalotten auf ihr
Konto, andere müs-
sen beim Hausputz
dran glauben, fallen
dem Haustier zum
Opfer oder es bleibt
einfach jemand mit
einemTablett oder ähnlichem an
ihnen hängen.
Man kann eigentlich nur hoffen,
dass man
als Anlagenbesitzer
selbst weder dabei ist, wenn es
geschieht, noch dass man „den
Übeltäter“ bis zu jener Stunde
sehr ins Herz geschlossen hatte.
W ie dem auch sei, das Problem
Wenn der Hoch-
töner eingedrückt
ist, will es niemand
gewesen sein, und
der Ärger ist groß
- aber es gibt
Hoffnung
unserer
ist ernst zu nehmen, denn eine
aus der Form geratene Kalotte
klingt ziemlich bescheiden. Um
der Sache auf den Grund zu ge-
hen,
hat sich
STEREO
zwei
freundlicherweise von der Firma
Visaton gestiftete und zur Zer-
störung freigegebene Hochtö-
ner, eine Metall- und eine Gewe-
bekalotte, vorgenommen. Dazu
haben w ir den
Frequenzgang
und Klirr (k2 und k3) im Auslie-
ferungszustand
gemessen, an-
schließend beide Chassis vor-
sätzlich ruiniert, in
diesem erbarmungs-
würdigen
Zustand
nochmals gemessen
und dann Wiederbe-
lebungsversuche für
die Gewebekalotte
eingeleitet.
Ab-
schließend
haben
wir mit großer Neu-
gier
das
Ergebnis
Rettungsmaßnahmen
am Unfallort erneut messtech-
nisch überprüfe.
Mehrere Wege führen dazu, ei-
ne Kalotte wieder in Form zu
bringen. Ein recht gängiger ist
Klebeband. Tesafilm dürfte sel-
ten genügen, aber etwas stärker
haftendes Packband. Dieses vor-
Kein Zweifel, dieser Hochtöner ist zer-
stört die Schwingspule wurde durch
Überlastung deformiert
Stellung!) - in die Nähe der Ka-
lotte gebracht wird und den
Knick meist „m it links" heraus-
saugt. Unser Tipp: Machen Sie
das lieber zu zweit!
Denn der direkte Kontakt und
vor allem das vollständige Um-
schließen der Membran inklusi-
ve
schmatzendem
Festsaugen
am Chassisgehäuse muss dabei
unter allen Umständen verhirt-
32 STEREO H IFI-TU N IN G